Wolfgang Alexander Albert Eduard Maximilian Graf Berghe zu Trips

* 4. Mai 1928 in Köln; + 10. September 1961 in Monza

Wie alles begann mit der F1 in Deutschland.



Wolfgang Graf Berghe von Trips

Formel 1 und Schummi ist heute in aller Munde. Es gibt fast keinen mehr im Lande der ihn nicht kennt, unseren Michael aus Kerpen. NRW ist anscheinend ein gutes Umfeld für Formel 1 Fahrer. Michael und Ralf Schumacher aus Kerpen im Rheinland, Heinz-Harald Frenzen und Nick Heidfeld aus Mönchengladbach sind die aktuellen Beispiele dafür.

Aber der Anfang der Dinge wurde in grauer Vorzeit von einem der ganz Großen des Motorsports gestartet. Die Rede ist von Wolfgang Graf Berghe von Trips. Er wurde durch seine Person, durch seine Handlungsweise, durch seine Ideen und durch seine Leistung zum Mythos. Auch 40 Jahre nach seinem tragischen Unfall in Monza ist und wird er uns immer im Gedächtnis bleiben. Im Rekordrausch eines Michael Schumachers scheint er im ersten Moment unbedeutend. Wer sich aber die Mühe macht und sich ein wenig mit der Person Wolfgang Berghe von Trips beschäftigt kommt schnell zu einem anderen Bild.



Er wurde am 4. Mai 1928 in Köln geboren. Aufgewachsen ist er auf Burg Hemmersbach in Kerpen-Horrem. Wölfchen, wie er von seiner Mutter immer genannt wurde, war der erste deutsche Fahrer, der nach dem zweiten Weltkrieg wieder einen Grand Prix gewinnen konnte. Vor dem Rennen, in dem er den Tot fand, lag er in der F1-Wertung mit 33 Punkte in Führung. Das Rennen am 10. September 1961 in Monza hat die junge und hoffnungsvolle Karriere eines großen Rennfahrers abrupt beendet.

Sein Ziel war eine kostengünstige Einsteiger Formel zu platzieren. Er gab sein Erspartes für das Formel Junior Projekt. Er hat die Scuderia Colonia gegründet, um dieses Ziel voranzutreiben. Abseits der Rennstrecke hat er in der damaligen Zeit das lädierte Bild des "Deutschen" positiv verändert. Viele Dinge die er angedacht und initiiert hat haben in der Folgezeit seinen Mythos bestärkt. Er hat das Gokart aus den USA mitgebracht. Dies war ein, wenn nicht der Auslöser, um die Kartbahn in Kerpen-Horrem zu bauen. Einer seiner Ideen war, junge Menschen an den Motorsport ranzuführen. Diese Idee hat er mit Tatkraft und Geld unterstützt.

Das sind nur einige Dinge, die er bewirkt und angestoßen hat. Um die Person Wolfgang Berghe von Trips halbwegs zu beschreiben, fehlt hier der Platz. Hiermit möchte ich Euch nur etwas neugierig auf ihn machen. Die, die etwas neugierig geworden sind, empfehlen ich einen Besuch in der Villa Trips, das Museum für Rennsportgeschichte. Dort könnt Ihr die Ausstrahlung spüren, erahnen, den dieser Mensch verströmt hat. Es lohnt sich. Man bekommt einen Überblick über den Menschen und Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips

Nochmal einen Rückblick zum Anfang der Story. Die heutigen Formel 1 Fahrer Michael und Ralf Schumacher, H.H. Frenzen und Nick Heidfeld haben alle auf der Horremer Kart Bahn ihre erste Rennerfahrung gemacht. Ist doch schon komisch, oder wie der Kreis sich schließt!

Die Villa Tripsm das Museum für Rennsportgeschichte ist für "immer" geschlossen!
Die Geschichte des Rennsportmuseums rund um den Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips in Kerpen-Horrem ist zu Ende. Jörg-Thomas Födisch, stellvertretender Stiftungsrat der Gräflich Berghe-von-Trips’schen Sportstiftung zu Burg Hemmersbach, berichtete, die Stiftung habe ihre Pläne aufgegeben, an der Burg Hemmersbach in einem noch zu errichtenden neuen Gebäude ein Rennsportmuseum zu betreiben. Stattdessen sollen Teile der Sammlung der Stiftung künftig im Schloss Loersfeld, andere am Nürburgring ausgestellt werden.



Am 4. Mai 2018 würde Wolfgang Graf Berghe von Trips sein 90. Lebensjahr vollenden.


1978: Hölle von Monza: Peterson stirbt, Andretti wird Weltmeister

17 Jahre nach dem tödlichen Unfall von Wolfgang Graf Berghe von Trips wiederholte sich die Tragödie von Monza beim Titelkampf zweier Lotus-Piloten. Eine der Ursachen für die Massenkarambolage ist die Strecke, die "breit beginnt, aber dann den Fahrer zwingt, sich in ein Nadelöhr einzufädeln", sagte Ex-Weltmeister Jackie Stewart. Auch der junge Italiener Riccardo Patrese trägt eine Mitschuld, weil er bei jedem Start aggressiv wie eine Bestie wird und für schmutzige Tricks bekannt ist. Im Rennen jagte er ganz rechts auf die Leitplanken zu, riss, statt vom Gas zu gehen, seinen Arrows nach innen und löste so den Crash aus.

Grand Prix von Spanien

4. Mai 2003: Um 14.00 startet in Barcelona der Grand Prix von Spanien. Wenn alles "normal" verläuft, werden mit dem fünffachen Weltmeister Michael Schumacher sowie mit Ralf Schumacher, Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld vier Deutsche Fahrer im erlesenen Starterfeld stehen. Sie alle konnten in den Spurrillen ihres Wegbereiters Wolfgang Graf Berghe von Trips in die Weltspitze vordringen und sich dort fest etablieren.


"Er war von seiner Art der letzte Ritter und ein fairer Sportsmann."
Nach 60 Jahren denkt man immer noch positiv über ihn, sagt Jörg-Thomas Födisch im Jan. 2021, über den Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips.

Graf Berghe zu Trips

Albert 15. April 2003 / Aktualisiert Juli 2018





Villa-Trips Museum für Rennsportgeschichte wird geschlossen

Schock für die von-Trips-Fans und den DSK. Am 20. November 2008 dieses Jahres öffnet das Villa-Trips-Museum für Rennsportgeschichte zum letzten Mal seine Tore, da der weitere Betrieb des im Jahr 2000 eröffneten Museums für die Betreiber finanziell nicht mehr zu bewältigen ist. "Die seit Jahren permanent steigenden Energie-, Versicherungs- und Bewirtschaftungskosten zwingen uns leider, unser Museum zum Jahresende zu schließen", erklärt Reinold Louis, Vor-sitzender der Gräflich Berghe von Tripsschen Sportstiftung zu Burg Hemmersbach, "weil wir diese Kosten aus den Zinserträgen, den Eintrittspreisen und den Erträgen aus dem ebenfalls ehrenamtlich bewirtschafteten Museumscaf6 nicht mehr aufbringen können.'

Auch DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn zeigte sich alles andere als glücklich über diese Entwicklung. "Wolfgang Graf Berghe von Trips, ein herausragender Rennfahrer und untadeliger Sportsmann, der dem Motorsport in Deutschland so viel gegeben hat und in seinem internationalen Renommee in direkter Linie vor Schumacher und Vettel steht, verdient es nicht, in Vergessenheit zu geraten. Sein Museum ist ein Kleinod, liebevoll erhalten und gehütet von der Stiftung unter Leitung von Reinhold Louis. Ich kann es nicht glauben, dass die historisch so verantwortungsvolle deutsche Automobilindustrie hier nicht unterstützend eingreifen wird." Wer sich die einzigartige Sammlung vor der Schließung noch anschauen möchte, kann dies noch an den Sonntagen bis ein-schließlich zum 20. November tun.

Das zu Ehren von Wolfgang Graf Berghe von Trips 2001 gegründete Museum muss aus wirtschaftlichen Gründen schließen.